Wir sind mittendrin, mitten in ausserordentlich bewegten Zeiten, die exorbitante gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringen und die Geschichte schreiben. Entwarnung ist noch nicht in Sicht. Davon zeugen nicht nur derzeitige Verhaltensweisen von Mensch und Gesellschaft und die damit verbundenen äusseren Erscheinungen, sondern ein Blick in die Sterne vermittelt dies ebenso. Ruhe kommt nicht so schnell auf, dennoch sollten wir selbst die Ruhe bewahren und dort ins Handeln kommen, wo dieses jetzt verlangt ist und benötigt wird. Nicht schlafen ist die Devise, sondern erwachen und aufstehen lautet das Credo der aktuellen Stunde. Dabei werden wir wohl noch so einige Überraschungen und Offenbarungen erleben. Das ist der Charakter der aktuellen Zeit.

Immer wieder frage ich mich: Wie werden wir eines Tages darüber denken und sprechen, wie wir als Gesellschaft darauf reagiert und damit umgegangen sind, womit wir heute konfrontiert sind? Werden wir die Lektion verstanden haben und die Aufgabe, die uns das Leben damit stellte, gut gemeistert haben? Werden wir, stolz darauf sein können, wie wir agiert haben? Werden wir Freude empfinden, wenn wir uns daran erinnern, welchen Beitrag wir geleistet haben, um die Herausforderung innerlich und äusserlich, privat und beruflich, individuell und kollektiv zu meistern? Werden wir es mögen, wie wir mit anderen Menschen umgegangen sind? Werden wir mit gutem Gewissen sagen können, es war richtig, was wir getan, entschieden und unternommen haben? …

Welche Antworten wir uns auf diese Fragen geben werden, liegt in unserer Hand. Hier und heute, jeden neuen Moment können wir dazu beitragen, dass wir mit einem guten Gefühl agieren und später mit einem ebenso guten Gefühl darauf zurückblicken. Wie uns das gelingt? Indem wir Verantwortung für uns übernehmen – also unser Dasein, unser Denken, Fühlen und Handeln mit unserem Inneren abstimmen und uns von äusseren Einflüssen freimachen. Wir dürfen und müssen auf uns selbst vertrauen. Die für einen individuell richtigen Antworten – jene, die in Einklang mit unseren Lebensaufgaben stehen und unserem und dem Wohl anderer dienen – sind einzig in uns selbst zu finden. Niemand anders kann sie uns geben.

Die für einen richtigen Antworten zu finden, dabei helfen uns unter anderem folgende 7 Fragestellungen:

1. VERTRAUEN STATT ANGST
„Von welcher Haltung bzw. welcher Kraft ist mein Agieren geprägt?“
Von Vertrauen, Freude, Zuversicht und Positivität – oder von Angst, Zweifel, Unsicherheit, Bequemlichkeit und Egoismus? Wir wissen es alle und doch ist keiner vor ihr gefeit: Angst ist niemals ein guter Ratgeber, sie ist eine Fessel der Menschheit. Angst ist ein Gradmesser, wie weit man sich von sich selbst wegbewegt hat. Ihrem Diktat zu folgen tut niemandem gut – weder den Menschen, die sie verspüren, noch jenen, die sie verbreiten. Angst führt immer zu Trennung: Sie trennt einen von sich selbst ab, trennt die Menschen von einander ab. Jedes Mal, wenn die Angst dominiert, gilt es, diese vollzogene Trennung zu erkennen und sich zu fragen: Wozu habe ich die Verbindung verloren? Und: Wie kann ich diese wiederherstellen?

2. BEWUSSTER EINSATZ DER EIGENEN KRAFT
„Was will ich von Herzen bewegen?“ und „Was ist im Rahmen meiner Bestimmung meine Aufgabe? Wie werde ich hier und jetzt mit meinen Fähigkeiten gebraucht? In welcher Welt möchte ich künftig leben und was trage ich dazu bei, diese entstehen zu lassen?“ Jeder schreibt seine eigene Geschichte – und damit die kollektive Geschichte mit. Wir haben es in der Hand! Jeden Tag können wir uns entscheiden, was wir bewegen, wofür wir uns einsetzen wollen, was wir tun oder nicht mehr tun. Jeder Tag ist eine neue Chance, um die Dinge in die Hand zu nehmen.

3. EIGENSTÄNDIGKEIT UND UNABHÄNGIGKEIT
„Wie selbständig und eigenverantwortlich bin ich? Stehe ich zu mir und dem, was mich von Herzen ausmacht und bin ich mir selbst treu? Oder folge ich etwas, das nicht meins ist, wenn ich ganz ehrlich bin?“ Es geht darum, auf sich selbst zu bauen, Haltung einzunehmen, eigenständig zu sein und für das einzustehen, wovon man spürt, dass es für einen wichtig ist – unabhängig davon, was andere darüber denken mögen. Selbst-Bewusstsein, innere Klarheit und Ehrlichkeit bilden die Basis dafür. Und eine Portion Mut gehört natürlich auch dazu!

4. WEITER DENKEN, NEUER UND GANZER DENKEN
„Wie sehr bin ich bereit, neuer und anders zu denken? Kann ich mir vorstellen Unmögliches für möglich zu halten?“ Um eine Sache zu verstehen und ganz zu sehen, bedingt es, verschiedene Blickwinkel einzunehmen. Sie und ich, wir können beide zeitgleich auf den Zürichsee schauen. Sie tun es von Zürich aus, ich von Rapperswil aus. Jeder von uns blickt also auf denselben See – und dennoch offenbart sich jedem ein ganz anderes Bild.
Wir müssen bereit sein, über den Tellerrand hinauszublicken, immer wieder den Sprung von der Frosch- in die Vogelperspektive vorzunehmen, das Unmittelbare zu überwinden und die Gegebenheiten und Möglichkeiten neu denken und miteinander zu verknüpfen. Bekanntlich ist nichts so, wie es scheint und wie heisst es doch so schön: „Ich weiss, dass ich nichts weiss!“

5. SELBST-VERTRAUEN
„Wie sehr vertraue ich meiner inneren Wahrnehmung, meinem Bauchgefühl, meiner Intuition?“ Es gilt, immer wieder daran zu denken: Andere können sich irren. Die Intuition, die für das innere Wissen eines Menschen steht, jedoch nicht. Sie bezieht bei ihrer Informationsbeschaffung weit mehr Aspekte ein als der Verstand es jemals kann. Die innere Stimme, diese in uns liegende Führung, weiss immer mehr, als der Mensch im einzelnen Moment es tut. Im Zeitalter des Wissens sind wir darauf angewiesen, unser inneres Wissen zu aktivieren und zu fördern, ansonsten werden wir keine gewinnbringenden Antworten finden und nicht das tun, wozu wir fähig und bestimmt sind.

6. AUSGEWOGENHEIT STATT EXTREMITÄT
„Wie ausgewogen gehe ich vor? Wann bin ich ganz in meiner Mitte, wann falle ich in das eine oder andere Extrem?“ Das Gesetz des Ausgleichs ist ein natürliches Lebensgesetz. Nicht umsonst gilt das Agieren aus der eigenen Mitte heraus als ein Schlüsselelement rechten Handelns! Extreme aller Art sind nie gut. Sie sind gefährlich und richten enormen Schaden an. Ein Blick auf die Geschichte offenbart dies mehr als genug. Ebenso finden sich im eigenen Leben genügend Beispiele dafür, was extreme Denk- oder Verhaltensweisen anrichten.

7. HARMONISIERUNG STATT POLARISIERUNG
„Polarisiere ich noch oder harmonisiere ich schon?“ Die derzeitig rasant vor sich gehende und von vielen Teilen der Gesellschaft – bewusst oder unbewusst – angetriebene Spaltung ist eine weit grössere Bedrohung als vielen bewusst ist und hierin liegt eine der grössten Aufgaben der 2020er-Jahre. Zu einem neuen Gemeinschaftsbewusstsein zu finden, ohne die Vielseitigkeit abzuschaffen und alles gleichmachen zu wollen, ist eine der zentralen Aufgabenstellungen unserer modernen Gesellschaft. Einheit in Vielfalt ist das Ziel. Und dies beginnt beim Einzelnen selbst, im eigenen Alltag – und im Bewusstsein, dass alles letztlich eins ist und miteinander in Verbindung steht, auch wenn es noch so gegensätzlich erscheint. Jeder ist aufgerufen, Brücken zu schlagen, harmonisierend und integrierend zu wirken. Damit beginnt die Veränderung. Darum herum kommen wir nicht. Mitgefühl und Toleranz sind Trumpf, Polarisierung ist out.

Unterschätzen Sie bitte Ihre Kraft und Ihren Einfluss nicht – vor allem nicht dann, wenn Sie von Herzen handeln und in Verbindung mit sich selbst sind. Vertrauen Sie sich. Vertrauen Sie Ihrer Kraft und Ihrer Fähigkeit, das umzusetzen, wovon Sie innerlich spüren, es jetzt umsetzen zu „müssen“. Besondere Zeiten verlangen immer nach besonderem Einsatz. Jeder Beitrag zählt, im Kleinen wie im Grossen!

Und wir dürfen niemals eins vergessen: Letztlich wünschen wir uns doch alle dasselbe: Friede, Freiheit, Freude… und Liebe! Diesen Wunsch zu verwirklichen, daran sollten wir unaufhörlich arbeiten. Ungezwungen und selbstbestimmt zu leben ist die Essenz jedes Lebens – und das Recht jedes einzelnen Menschen.

Was für ein Jahr, was für Ereignisse! Wer hätte das gedacht? Zwar versprach das Jahr 2020 so einiges und sprach klar davon, ein Jahr der Aufruhr und der Extreme zu werden – ein sogenanntes Schwellenjahr, in welchem wir an einem Übergang stehen und symbolisch gesprochen einen Raum verlassen, um langsam aber sicher einen andersartigen zu betreten. Dennoch ist die tatsächlich eingetretene Heftigkeit der Ereignisse für viele überraschend gekommen.

Mit dem Monat November ist der Höhepunkt dieses Jahres erreicht – die Spitze eines herausfordernden Jahres, das uns auf vielfältige Weise ins Gedächtnis ruft, wie unsere Welt der Polarität und Dualität unterliegt. Alle Arten von Extremen, Widersprüchen und Gegensätzen zieht es mit voller Wucht ans Licht und offenbart uns eindrücklich, wie alles seine zwei Seiten hat. In dem, was gerade alles so um uns herum passiert, steckt unter anderem die Aufforderung, sich noch mehr in sich zu verankern. Ausgeglichenheit und Standfestigkeit werden uns künftig nämlich noch sehr dienlich sein.

Wir finden uns derzeit mitten in einem Fortgeschrittenen-Training rund um die Findung und Beibehaltung der eigenen Mitte wieder. Der Wechsel zwischen dem Herausfallen aus der eigenen Balance und dem Wiederfinden derselben ist ein wichtiger Prozess, der einen lehrt, Ruhe und Frieden dauerhaft in sich zu etablieren. Dies ist zugleich der Weg, der Klarheit, Standfestigkeit und innere Stärke befördert. Dabei unterstützen uns Fragen wie: Was ist es, das mich in meiner Mitte ruhen und mich diese beibehalten lässt? Was ist es gegebenenfalls, das mich aus der Balance bringt? Was fördert meine Ausgeglichenheit und wie gelingt es mir, mich mit meiner Energie auf die für mich tatsächlich wichtigen Dinge zu fokussieren?

Nutze die äusseren Bewegungen und aktuellen Erfahrungen dazu, um Dich noch mehr auf Dich selbst und Deine Kraft zuzubewegen.

Die heftigen äusseren Bewegungen wollen uns aus alten Formen drängen und uns näher zu unserem Kern führen. Es ist eine Zeit, die es uns ermöglicht, sich im eigenen Fühlen, Denken und Handeln neu auszurichten. Und das gelingt uns umso besser, je mehr wir unsere Mitte einnehmen und in jedem Moment von neuem zum Ausgangspunkt unseres Standpunktes machen. Und das ist nur ein Grund, weshalb es sich lohnt, die Gunst der Stunde zu nutzen! Jeder von uns kann derzeit nicht nur viel Neues in und über sich entdecken, sondern ebenso viel über das Leben und die Gesetzmässigkeiten auf dieser Welt, sich und andere lernen.

Konzentriere Dich auf Dich. Auf das, was Dir jetzt guttut. Auf das, was sich in Dir neu entfalten und in Dein Leben treten will. Setze Deine einzigartige Kraft dort ein, wo es Dich mit dieser jetzt braucht.

Das, was jeder auf seine Weise erlebt, will ihn auf die kommenden neuartigen Entwicklungen der Folgejahre vorbereiten. Es ist das Vorspiel, die Einleitung eines neuen Kapitels, das ab Beginn 2021 geschrieben und von Auf-Bruch in vielseitiger Form gekennzeichnet sein wird.

Und bitte vergessen Sie nicht: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Ja, genau so ist es, wie es Oscar Wilde einst sehr treffend und weise zu formulieren verstanden hat und das für nichts anderes als ein natürliches Lebensgesetz steht. Zudem ist zu sagen, dass bald ein neuer Wind aufkommen wird. Es wird Bewegung in die Sache kommen. Das ist die gute Nachricht.

Wir schreiben April und allmählich beginnen wir erst so richtig zu begreifen, was 2020 uns versprochen hat und was es bedeutet, wenn die Welt – und alles, was Teil derselben ist – in Aufruhr gerät. „Drunter und drüber“ geht’s derzeit – und vor allem darum, sich im aktuellen Momentum weder sich selbst noch den Kopf zu verlieren – sondern die eigene Kraft gezielt auf allen Ebenen (seelisch, geistig und körperlich) zu lenken und neu zu entfalten.

Im Zuge der exorbitanten Informationsflut, die die Welt beherrscht, hatte ich mir eigentlich vorgenommen, mich nicht auch noch zu Wort zu melden. Doch meine innere Führung forderte mich heute Morgen früh klar dazu auf, ein paar Zeilen zu verfassen. Gespürt. Durchdacht. Umgesetzt.

Derzeit erreichen mich viele Anfragen in Bezug auf die aktuellen Ereignisse. Gerne verweise ich hierbei auf die beiden letzten veröffentlichten Blogbeiträge – auf „Ein Blick Richtung 2020“ (Dez. 2019) und „Stürmische Zeiten“ (Feb. 20). Wie Sie wissen, lesen sich diese Texte am besten in Ruhe. Und liest man sie immer wieder einmal durch, entfalten sich plötzlich nochmals neue Erkenntnisse in Bezug auf das, womit man gerade innerlich und äusserlich beschäftigt ist. Konsumieren Sie nicht. Lassen Sie die Worte vielmehr mit sich arbeiten.

Enorm viel gibt es zu sagen und auszuführen zur aktuellen Phase. Unbestritten. Doch wichtig ist, dies differenziert und abgewogen zu tun, denn die Dynamik und sämtliche Zusammenhänge sind derart weitreichend und umfassend, dass nicht alles auf einmal gesagt geschweige denn erfasst, verstanden, eingeordnet und verarbeitet werden kann. Mehr denn je ist es von Wichtigkeit, sich bewusst und gezielt von jeglichen äusseren Einflüssen abzugrenzen – ohne dabei jedoch der Realität zu entfliehen. Ich weiss, dies ist eine Kunst für sich, die nach ständiger Fokussierung und geistiger Disziplin verlangt – doch es lohnt sich, denn dies schützt, bewahrt und fördert die ureigene Lebenskraft.

Die Antworten, welche wir in existentiellen Krisen zu finden hoffen,
sind nicht in den äusseren Informationsfluten zu finden.
In uns selbst liegt die einzige Wahrheit, die uns im Hier und Jetzt dient und uns den richtigen Weg weist.

Ein Gebot der Stunde lautet: Schritt für Schritt. Eins nach dem anderen. Wir dürfen uns nicht überfordern. Ein gesundes Mass in allem zu halten, was wir wahrnehmen, tun oder lassen, entscheiden, denken und fühlen ist ein zentraler Faktor, um all‘ das managen und verstehen zu können, was auf einen einprasselt. Zugleich liegt es mir am Herzen, an der Stelle auf eine Sache hinzuweisen: Welche Theorien und Auffassungen aller Art über die aktuelle Gemengelage auch immer gerade kursieren – es spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig ist einzig, sich der Herausforderung hier und jetzt zu stellen, aufmerksam zu sein, mit der Lage umzugehen lernen, sich damit zu beschäftigen, was innerlich und äusserlich dafür getan werden kann, dass eine Wende zum Besseren gewährleistet ist – und was wir daraus lernen.

„Die Welt hat Lungenentzündung.“

… mit diesem Satz hat neulich eine Kundin die Lage treffend beschrieben. Denn die Symbolik die darin liegt, dass die Welt aufgrund eines Erregers ins Wanken gerät, der die Lunge angreift und vor keiner Grenze Halt macht, spricht eine klare Sprache. Man bedenke: Der Atem steht für das Leben, die Lebenskraft – also etwas Existenzielles. Und die Lunge steht für Kontaktaufnahme, Kommunikation, Interaktion. Ist sie entzündet oder wird sie angegriffen, ist das ein Hinweis darauf, dass die Unterscheidung zwischen Selbst und Fremd nicht vollzogen und sich die Freiheit, auf sich selbst zu hören, nicht zugestanden wird.

Die Beziehung mit sich selbst, mit anderen, mit der Welt und dem Leben
soll ins rechte Mass gerückt und auf wertvolle Weise gelebt werden.

Das Leben sendet uns in viele Zeichen, dass es an der Zeit ist, mehr in die Eigenverantwortung zu kommen und das Leben so zu gestalten, dass es uns und anderen damit gutgeht. Der Mensch wird nun zunehmend mit dem konfrontiert, was er zu glauben aufgehört hat und lange vernachlässigt hat. Äussere, materielle und technische Errungenschaften hat er stärkere Wertschätzung entgegengebracht als inneren Werten und natürlichen Erscheinungen. Dementsprechend fordert uns das Leben jetzt auf, Ausgleich zu schaffen. Ein Kernanliegen, das in der Qualität der Zahl 20 und dieser Zeit steckt! Und schliesslich sollen das Neue und kommende Innovationen auf gesunden Boden stossen, damit sie lebenswerter und gesunder Natur sind.

Die aktuelle Aufgabenstellung ist klar:
In Kommunikation mit sich selbst treten – um folgend stärker mit dem Leben, dem Inneren und dem Äusseren in Verbindung zu sein.

Wir werden existentiell auf uns zurückgeworfen, um wieder in unsere wahre Kraft, in unser inneres Wissen und in echte Verantwortung zu gelangen – uns selbst, anderen und dem wahren Leben wieder näher zu kommen. Wir müssen uns selbst begegnen, um zu verstehen, was wirklich zählt und uns guttut. Dabei geht es nicht nur um die Stärkung der Verbindung zur inneren Stimme (intuitiven Führung) und das Vertrauen in sämtliche Lebensentwicklungen, sondern ebenso die geistige Unterscheidungsfähigkeit (Ratio), den Einsatz eigener Ressourcen (Gaben, Talente, Prägungen) und das Verständnis von natürlichen Lebensgesetzen. Wir sollen uns auf die Suche danach machen, wie viel in uns steckt. Dabei können wir ebenso erfahren, dass alles Wesentliche, was auf unserem einzigartigen Weg elementar ist, seinen Ursprung einzig in uns selbst hat: Freude, Liebe, Stärke, Unabhängigkeit, Wissen, Frieden, Glück, Vertrauen, Führung.

Jeder hat nun seinen ganz eigenen Erfahrungs- und Lernprozess zu durchschreiten. Dieser kann nicht auf jemand anderen abgewälzt werden. Keiner kann sich dem entziehen, was passiert – NO WAY OUT. Wir sind auf uns selbst gestellt. Nicht nur das individuelle Verantwortungsgefühl, die eigene Stabilität und die eigene Stärke werden durch den äusseren Kontrollverlust geprüft, sondern ebenso wollen individuelle Gestaltungs- und Innovationskraft gefördert werden. Werden sie kreativ, suchen sie nach neuen Wegen und Lösungen, nach der Chance im Augenblick. Erkennen Sie, was jetzt erkannt werden will. Gestehen Sie sich zu, das auszuprobieren, was Sie sich bisher nicht zugestanden haben zu leben und umzusetzen.

Entschlossen und motiviert gilt es,
neue Möglichkeiten wahrzunehmen und zu erschliessen, um der eigenen Lebensabsicht gerecht zu werden und mit ihr in Fluss zu sein.
Ganz im Dienst der eigenen Bestimmung. Im Sinne der gesamten Entwicklung.
Zum Wohl einer sich neu ordnenden Welt.

Das individuelle und nationale „Auf-Sich-Zurückgeworfen-Sein“ macht uns bewusst, wie wertvoll das Gemeinsame, das Persönliche und das Berührende sowohl für jeden von uns als auch für eine modern funktionierende Gesellschaft sind. DAS ICH benötigt das WIR – und umgekehrt, jedoch in einer anders als bisher verstandenen und gelebten Weise. Eben ganz im Sinne der Individualität in ihrer umfassend verstandenen Form (siehe Buch ICH BIN.)und ursprünglichen Bedeutung.

Es zeigt sich: Jeder wird nun mehr denn je auf sehr unterschiedliche Weise mit seiner authentischen, individuellen Kraft benötigt – an dem Ort, wo er jetzt ist. In der Verantwortung, der er ist. Im Kleinen oder im Grossen. In der Verbindung mit sich selbst, in der Beziehung zu anderen. Im Stillen für sich, im unmittelbaren bzw. weiteren Umfeld oder sichtbar in der Öffentlichkeit. Im Dienst seiner selbst und/oder im Dienst anderer – unabhängig davon, in welcher Rolle und Lebenslage er als Individuum gerade steckt.

Die Widersprüche sind gewaltig, das Pendel schlägt derzeit auf viele Seiten und in unzählige Richtungen: Freiheit versus Einschränkung und Überwachung, Gesundheit versus Wirtschaft, Macht versus Ohnmacht, Wahrheit versus Lüge, Illusion versus Realität, Traum versus Wirklichkeit, Angst versus Vertrauen, Spiritualität versus Materie … etc.

Überall offenbart sich ein Kampf zwischen den Extremen. Doch: Extreme bekommen uns bekanntlich nicht, und bieten nie die Lösungen, die gebraucht werden, funktionieren und sinnvoll sind. Die Welt braucht nun mehr Vereinbarkeit, zunehmende Ganzheitlichkeit; ein bewusst gelebtes ICH BIN. im Sinne eines achtsam gelebten WIR SIND.

Das Pendel muss sich einpendeln. Vermeintliche Widersprüche oder Unvereinbarkeiten wollen und müssen zusammenfinden. Ja, das ist ein Ausdruck der Qualität von 2020. Und damit müssen wir in den kommenden Jahren lernen zurechtzukommen. Und das werden wir auch.

Je stärker die aktuelle Zeit Sie auf ihre ganz eigene Weise gewaltig herauszufordern versteht, denken Sie umso mehr daran, sich inmitten aller Turbulenzen etwas zu gönnen, sich zu nähren und sich unbedingt auf das Gute zu besinnen. Gehen Sie im Vertrauen und im Wissen vorwärts, innerlich alles zu besitzen, was es benötigt, um das zu meistern, was jetzt bewältigt werden will und muss. A propos Schönheit im Leben: Jeden Tag erfreue ich mich an der Blütenpracht der Kirschblütenbäume, die den Weg zu meinem Zuhause säumen. Sie waren und sind für mich jeden Frühling immer wieder ein Highlight, das mir die Schönheit allen Lebens zu zeigen versteht. Dieses Jahr begannen sie besonders früh zu blühen und neulich erinnerte ich mich plötzlich daran, welche Botschaft in ihnen steckt – nämlich eine, die uns derzeit ganz besonders Leitlinie sein kann:

„Gemeinsam können wir über die gegenwärtige Situation hinauswachsen,
anstatt sich dem umgebenden Drama und der niederdrückenden Energie beizutragen. Handle stets voller Anmut, wie eine Lady oder ein Gentleman.
Sei ganz in Deiner Ruhe, agiere bedacht
und vor allem mit einem klaren Gefühl, aufrichtig und in Einklang damit,
was Du von Herzen in Dir wahrnimmst.“

Ja – diesen heftigen Sturm werden wir meistern. Selbst wenn er von uns einiges abverlangt und sicherlich noch etwas Arbeit zu tun ist, bis wir den Sinn des begonnenen Umschwungs erkennen können. Es wird nun vieles weggefegt, was uns und der Welt nicht mehr dient, damit sich fortan stärker manifestieren kann, was wir aus unserem Inneren heraus tatsächlich leben wollen. Plötzlich werden wir erkennen, wie viel Gutes in all‘ den Herausforderungen liegt, die uns hier und jetzt beschäftigen. Es ist der Beginn einer neuen Ära, in der es darum geht, innerlich und geistig zu wachsen und die eigene Kraft neu zu erfahren. Ein neues Gedankengut, neue Ideen, neue Konzepte können langsam aber sicher geboren werden. Und der Wegweiser dazu liegt in unserem Inneren. Fragen Sie sich selbst, Ihr Inneres, was zu tun ist. Eine Antwort darauf wird Ihnen mit Sicherheit gegeben.

In diesen bewegten Zeiten wünsche ich Ihnen viel Kraft, eine Portion Gelassenheit und ganz viel Mut, das zu meistern, was Ihrer Stärke und Aufmerksamkeit jetzt bedarf. Schreiten Sie mit Zuversicht und Liebe voran. Und vergessen Sie die das Lachen nicht – ganz wichtig!

Der Wind bläst uns um die Ohren – und das in vielerlei Hinsicht. Das Jahr 2020 mit seinen Qualitäten zeigt sich uns bereits seit seinen frühen Tagen sehr deutlich. Es ist ein Schlüsseljahr – und zugleich ein weiteres Vorbereitungs- und Übergangsjahr. Es ist ein Jahr der Widerstände, der Entzweiung, der Zweifel, der Gegensätze – um nur einige seiner Merkmale zu nennen. Zugleich steht es für das Verbindende, das Du-Bewusstsein, das Mitgefühl, die Toleranz, die Vereinbarkeit – das Gemeinsame in potenzierter Form. Wir sind in eine Phase eingetreten, die uns die Dualität, die Extreme, die sich entgegengesetzten Pole mit all‘ ihren Vor- und Nachteilen deutlich vor Augen führen will, damit wir endlich damit anfangen, sie auszuloten – und um folgend eine neuartige Kraft ans Tageslicht zu bringen.

Einem Wort ist derzeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken, um die aktuelle Zeitqualität einzuordnen: der Aufruhr. Tiefer und genauer betrachtet bringt dieses gut auf den Punkt, worum sich das (Welt-) Geschehen dreht; der Begriff ‚ruhr‘ steht ursprünglich für ‚heftige Bewegung, Unruhe‘. Das Jahr ist noch jung und hat uns bereits verdeutlicht, wie schnell wie viel in Aufruhr sein oder aus dem Lot geraten kann. Man denke dabei an die Entwicklungen im Nahen Osten, die durch einen ebenfalls in Aufruhr geratenen US-amerikanischen Präsidenten in Schwung gebracht worden sind; man denke an das Wetter und damit an den Orkan, der kürzlich halb Europa in Aufruhr versetzte; man denke an China und seinen Virus, der nicht nur die Bürger, sondern ebenso die Volksvorsteher mächtig fordert und die Welt aufrührt; man denke an die politischen Entwicklungen in Deutschland, die das ganze Land aufgrund der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen in höchsten Aufruhr gebracht haben. Um hier nur ein paar wenige aktuelle Ereignisse zu nennen. Und das ist noch lange nicht alles gewesen, dieses Jahr. Vieles ist in Aufruhr – Menschen, Nationen, Systeme, Natur … unsere Welt.

Was sorgt bei Ihnen innerlich oder äusserlich für Aufruhr?

Wir dürfen uns nun noch mehr darin üben, uns nicht aus dem Takt bringen zu lassen, uns nicht irritieren oder ablenken zu lassen, nicht in Extreme zu verfallen, sondern jetzt erst recht die eigene Standhaftigkeit zu fördern, unsere Mitte zu finden und diese zu halten, um folgend voller Konzentration, bewusst gelebter Gelassenheit und ebenso einer Prise Humor an die Herausforderungen heranzutreten und neue schöne Lösungen zu generieren. Ohne Hysterie, Angst oder Panik sollen wir mit sämtlichen Geschehnissen und Realitäten umzugehen lernen; wir sollen noch mehr in die Verantwortung kommen, den eigenen Standpunkt einnehmen und dabei zugleich Mitgefühl, Feingefühl und Toleranz beweisen.

Und vor allem sollten wir eins tun: bloss nicht den Humor verlieren! Der deutsche Kabarettist Dieter Nuhr – ein Mensch, der seinen Weg in Einklang mit seiner Bestimmung geht, auch wenn es für ihn noch so fordernd und anspruchsvoll ist – formulierte kürzlich in einem Interview mit der NZZ sehr treffend und zeitgemäss : „Alle wichtigen Themen werden (…) erstaunlich wenig mit dem Verstand und erstaunlich viel mit Hysterie behandelt. (…) Und ich finde, dass man natürlich dieses wie jedes andere wichtige Thema mit Humor bearbeiten muss.“ (übrigens, das Interview ist lesens- und empfehlenswert!)

Denken Sie daran: Das Leben muss nicht „schwer“ sein. Es kann leicht sein, – wenn wir dies in uns verinnerlichen und in diesem Bewusstsein durch den intensiven Lebensalltag schreiten. Meistens sind es nämlich einzig wir selbst, die sich das Leben unnötig schwer machen – mit unseren Vorstellungen, mit unseren Fixierungen oder Einstellungen und Haltungen. Seien Sie sich bewusst: Neue Möglichkeiten der Gestaltung – der Lebensgestaltung, der Karrieregestaltung, der Beziehungsgestaltung etc. – tun sich uns auf. Eine tolle Chance, die uns geboten wird und die wir nicht ungenutzt lassen sollten. Das bedingt jedoch, in sich und um sich Klarheit zu schaffen, die eigene Kraft zu erkennen und zu leben, Widerstände zu überwinden und zu harmonisieren – und zu machen. Und ganz wichtig:

Haben Sie den Mut, Entscheidungen zu treffen.

Wir sollen in Bewegung sein respektive uns in Bewegung setzen, (noch) ungelöste Themen anpacken – dies deshalb, damit wir bis Ende Jahr gestärkt und gut auf die Möglichkeiten vorbereitet sind, die sich uns nun schrittweise neu eröffnen. Denn: Neue Ordnungen wollen geschaffen werden. Individuell und kollektiv. Eingeläutet wurde dieser Prozess bereits vor längerer Zeit, doch erst jetzt wird sich dieser langsam aber sicher zu konkretisieren beginnen. Aber keine Sorge – es wird nicht alles zusammenbrechen. Sehen Sie es vielmehr so, dass sich bloss alles neu sortiert. Chaos und Unruhe sind immer ein Zeichen dafür, dass etwas in einer Transformation begriffen ist und neu eingeordnet werden will. Damit einher geht auch eine starke Wechselhaftigkeit: Was heute ist, kann morgen bereits wieder ganz anders sein! Umso wichtiger ist es, nicht gleich auf alles zu reagieren, sich aufzuregen, zu sorgen oder gar hysterisch zu werden.

Der Sturm in unserem inneren und äusseren Leben pustet uns durch, wirbelt vieles auf und durcheinander – und trägt uns letztlich ebenso in eine bestimmte Richtung. Jene, die uns in unserem menschlichen Dasein vorwärts bringt.

Eine Begleiterscheinung dieser Entwicklung ist: Was sich plötzlich entzweit oder sich auseinander dividiert, will beachtet werden – entweder will es Ausgleich erfahren oder sich ablösen. Das, was unserer Entfaltung, unserem Wohlbefinden, unserer Berufung, einem Projekt, einer Beziehung, einer Situation oder einem System dient, wird entweder bleiben oder erneuert. Das was ausgedient und seinen Zweck erfüllt hat, wird sich ablösen und verabschieden. Was auch immer passiert bezweckt, einen noch stärker mit sich, seinem wahren Kern, seiner ursprünglichen Kraft, seiner echten Stärke in Kontakt zu bringen. Welcher Segen. Welches Glück.

Tja, was bleibt nun noch zu sagen? Ruhiger wird’s nicht werden, stürmisch wird‘s bleiben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gutes Gelingen, Gelassenheit und Freude am Gestalten und Navigieren. Und halten Sie es dabei doch wie die norddeutschen Küstenbewohner, die selbst bei den stärksten Stürmen ganz gelassen bleiben: „Pustig iss‘ es, aber das bringt uns doch nicht gleich aus der Ruhe!“