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Der Frühling ist da – und er zeigt sich derzeit mit aller Kraft und Schönheit. Dieses Jahr erscheint einem das Auf-Wachen auf allen Ebenen um einiges kraftvoller als zu anderen Jahren. Das hat verschiedene Gründe. Unter anderem hat es auch damit zu tun, dass wir uns bis Ende April in den energetisch intensivsten Wochen des Jahres aufhalten. So sollten wir uns nicht wundern, was sich sowohl bei einem persönlich als auch auf der Weltenbühne gerade alles so ereignet.

Die Welt, wie wir sie bisher kannten, verabschiedet sich. 
Pünktlich zum Frühlingsbeginn. 🌸

Die nächste Etappe puncto Neustrukturierung ist eingeläutet. Das Neue will kommen, Bestehendes wird dementsprechend mächtig durcheinander gewirbelt, weitere disruptive Ereignisse werden folgen. Dabei spielen die USA eine zentrale Rolle. Eine Nation, welche derzeit selbst einer seit ihrer Gründung im Jahr 1776 nie mehr dagewesene Transformation und Umwälzung ausgesetzt ist und die sich im Laufe dieses Jahres noch weiter verstärken wird.

Wer sich mit Zeitqualität, höheren Zusammenhängen und den Bestimmungen einzelner Weltakteure beschäftigt, den überraschen aktuelle weltpolitische und -wirtschaftliche Entwicklungen kaum. Derzeit ist besonders eindrucksvoll zu sehen, wie die einzelnen Akteure fast punktgenau auf die eine und andere Finsternis beziehungsweise Neu- und Vollmondkonstellation reagieren und nicht nur für sich, sondern auch für die Welt verändernde, einschneidende Entscheidungen treffen.

Ob man das jetzt gut findet oder nicht: Sie alle agieren ganz im Zeichen der Zeit. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass diejenigen, die sich gerade in tragenden öffentlichen Rollen befinden, aus übergeordneter Sicht auch einen Auftrag innehaben – und dies im Wissen ihrer Bestimmungen beobachtend, zeigt sich, wie ernst sie diese offenbar wahrnehmen.

Sogleich ein kurzer Blick auf die sicherlich derzeit schillerndste Persönlichkeit, die für viel Polarisierung und Aufregung sorgt: Wie bereits 2022 in FÜHREND SEIN. festgehalten, handelt Donald J. Trumps Auftrag mitunter von der Wegebnung ins Neue. Mit seiner unkonventionellen, unverblümten und unerschrockenen Art wirbelt er vieles mächtig auf. Seit seiner 2. Präsidentschaft noch heftiger als je zuvor. Dass seine Prägung auch das Thema der Grossartigkeit mit sich bringt, mag wenig erstaunen. Sein Slogan „Make America great again“ offenbart, wie er relativ authentisch agiert. Nun ja, in welchem Bewusstsein ein Mensch seine Bestimmung und Prägung lebt, liegt in seiner naturgegebenen Verantwortung. Das macht die freie Wahl mitunter aus.

Nun kann man sich aufregen, sich sorgen und ängstigen, sich abschotten, wütend auf andere sein, Schuldige suchen. Ja, das kann man. Doch viel nützen tut das nicht – und der Lösungsfindung dient es erst recht nicht. Ruhe zu bewahren, Energiereserven zu bündeln, eigene und fremde Strategien zu durchdenken, lösungsorientiert zu agieren – das zeichnet Leadership aus. Aber nicht nur das, sondern ebenso die aktuelle Zeitqualität und das, was sie bezweckt und wozu sie uns individuell auffordert.

Das Alte ist Geschichte, 
das Neue noch nicht geschrieben.
Jeder befindet sich auf seine Weise in einer Neuwerdung. 

Unabhängig davon, wo man gerade steht, was man erlebt und was man gerade tut – oder nicht macht, so geht es individuell vor allem darum, kraftvoll und selbst-bewusst eigene, bisher unangetastete Energien zu mobilisieren, neue Fähigkeiten zu erlangen und sich beherzt auf den Weg ins Neue zu machen. Anpacken, mutig sein, die Welt neu denken, eigenen Visionen und Ideen vertrauen, darum geht es jetzt – unter anderem.

Jeder Umbruch steht für einen Durchbruch, 
jedes Erwachen für neu einsetzendes Wachstum. 

Fragen wir uns also, zu welchem Durchbruch der Umbruch persönlich und beruflich, national und international führt, wo neue Chancen liegen und welche bisher unangetasteten Potentiale initiiert werden wollen. Beantworten wir uns, was unser persönliches Erwachen auszeichnet – und welchen Beitrag wir leisten können, dass langsam, aber sicher etwas Neues und Gutes heranwachsen kann.

Der Wind bläst uns um die Ohren – und das in vielerlei Hinsicht. Das Jahr 2020 mit seinen Qualitäten zeigt sich uns bereits seit seinen frühen Tagen sehr deutlich. Es ist ein Schlüsseljahr – und zugleich ein weiteres Vorbereitungs- und Übergangsjahr. Es ist ein Jahr der Widerstände, der Entzweiung, der Zweifel, der Gegensätze – um nur einige seiner Merkmale zu nennen. Zugleich steht es für das Verbindende, das Du-Bewusstsein, das Mitgefühl, die Toleranz, die Vereinbarkeit – das Gemeinsame in potenzierter Form. Wir sind in eine Phase eingetreten, die uns die Dualität, die Extreme, die sich entgegengesetzten Pole mit all‘ ihren Vor- und Nachteilen deutlich vor Augen führen will, damit wir endlich damit anfangen, sie auszuloten – und um folgend eine neuartige Kraft ans Tageslicht zu bringen.

Einem Wort ist derzeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken, um die aktuelle Zeitqualität einzuordnen: der Aufruhr. Tiefer und genauer betrachtet bringt dieses gut auf den Punkt, worum sich das (Welt-) Geschehen dreht; der Begriff ‚ruhr‘ steht ursprünglich für ‚heftige Bewegung, Unruhe‘. Das Jahr ist noch jung und hat uns bereits verdeutlicht, wie schnell wie viel in Aufruhr sein oder aus dem Lot geraten kann. Man denke dabei an die Entwicklungen im Nahen Osten, die durch einen ebenfalls in Aufruhr geratenen US-amerikanischen Präsidenten in Schwung gebracht worden sind; man denke an das Wetter und damit an den Orkan, der kürzlich halb Europa in Aufruhr versetzte; man denke an China und seinen Virus, der nicht nur die Bürger, sondern ebenso die Volksvorsteher mächtig fordert und die Welt aufrührt; man denke an die politischen Entwicklungen in Deutschland, die das ganze Land aufgrund der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen in höchsten Aufruhr gebracht haben. Um hier nur ein paar wenige aktuelle Ereignisse zu nennen. Und das ist noch lange nicht alles gewesen, dieses Jahr. Vieles ist in Aufruhr – Menschen, Nationen, Systeme, Natur … unsere Welt.

Was sorgt bei Ihnen innerlich oder äusserlich für Aufruhr?

Wir dürfen uns nun noch mehr darin üben, uns nicht aus dem Takt bringen zu lassen, uns nicht irritieren oder ablenken zu lassen, nicht in Extreme zu verfallen, sondern jetzt erst recht die eigene Standhaftigkeit zu fördern, unsere Mitte zu finden und diese zu halten, um folgend voller Konzentration, bewusst gelebter Gelassenheit und ebenso einer Prise Humor an die Herausforderungen heranzutreten und neue schöne Lösungen zu generieren. Ohne Hysterie, Angst oder Panik sollen wir mit sämtlichen Geschehnissen und Realitäten umzugehen lernen; wir sollen noch mehr in die Verantwortung kommen, den eigenen Standpunkt einnehmen und dabei zugleich Mitgefühl, Feingefühl und Toleranz beweisen.

Und vor allem sollten wir eins tun: bloss nicht den Humor verlieren! Der deutsche Kabarettist Dieter Nuhr – ein Mensch, der seinen Weg in Einklang mit seiner Bestimmung geht, auch wenn es für ihn noch so fordernd und anspruchsvoll ist – formulierte kürzlich in einem Interview mit der NZZ sehr treffend und zeitgemäss : „Alle wichtigen Themen werden (…) erstaunlich wenig mit dem Verstand und erstaunlich viel mit Hysterie behandelt. (…) Und ich finde, dass man natürlich dieses wie jedes andere wichtige Thema mit Humor bearbeiten muss.“ (übrigens, das Interview ist lesens- und empfehlenswert!)

Denken Sie daran: Das Leben muss nicht „schwer“ sein. Es kann leicht sein, – wenn wir dies in uns verinnerlichen und in diesem Bewusstsein durch den intensiven Lebensalltag schreiten. Meistens sind es nämlich einzig wir selbst, die sich das Leben unnötig schwer machen – mit unseren Vorstellungen, mit unseren Fixierungen oder Einstellungen und Haltungen. Seien Sie sich bewusst: Neue Möglichkeiten der Gestaltung – der Lebensgestaltung, der Karrieregestaltung, der Beziehungsgestaltung etc. – tun sich uns auf. Eine tolle Chance, die uns geboten wird und die wir nicht ungenutzt lassen sollten. Das bedingt jedoch, in sich und um sich Klarheit zu schaffen, die eigene Kraft zu erkennen und zu leben, Widerstände zu überwinden und zu harmonisieren – und zu machen. Und ganz wichtig:

Haben Sie den Mut, Entscheidungen zu treffen.

Wir sollen in Bewegung sein respektive uns in Bewegung setzen, (noch) ungelöste Themen anpacken – dies deshalb, damit wir bis Ende Jahr gestärkt und gut auf die Möglichkeiten vorbereitet sind, die sich uns nun schrittweise neu eröffnen. Denn: Neue Ordnungen wollen geschaffen werden. Individuell und kollektiv. Eingeläutet wurde dieser Prozess bereits vor längerer Zeit, doch erst jetzt wird sich dieser langsam aber sicher zu konkretisieren beginnen. Aber keine Sorge – es wird nicht alles zusammenbrechen. Sehen Sie es vielmehr so, dass sich bloss alles neu sortiert. Chaos und Unruhe sind immer ein Zeichen dafür, dass etwas in einer Transformation begriffen ist und neu eingeordnet werden will. Damit einher geht auch eine starke Wechselhaftigkeit: Was heute ist, kann morgen bereits wieder ganz anders sein! Umso wichtiger ist es, nicht gleich auf alles zu reagieren, sich aufzuregen, zu sorgen oder gar hysterisch zu werden.

Der Sturm in unserem inneren und äusseren Leben pustet uns durch, wirbelt vieles auf und durcheinander – und trägt uns letztlich ebenso in eine bestimmte Richtung. Jene, die uns in unserem menschlichen Dasein vorwärts bringt.

Eine Begleiterscheinung dieser Entwicklung ist: Was sich plötzlich entzweit oder sich auseinander dividiert, will beachtet werden – entweder will es Ausgleich erfahren oder sich ablösen. Das, was unserer Entfaltung, unserem Wohlbefinden, unserer Berufung, einem Projekt, einer Beziehung, einer Situation oder einem System dient, wird entweder bleiben oder erneuert. Das was ausgedient und seinen Zweck erfüllt hat, wird sich ablösen und verabschieden. Was auch immer passiert bezweckt, einen noch stärker mit sich, seinem wahren Kern, seiner ursprünglichen Kraft, seiner echten Stärke in Kontakt zu bringen. Welcher Segen. Welches Glück.

Tja, was bleibt nun noch zu sagen? Ruhiger wird’s nicht werden, stürmisch wird‘s bleiben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gutes Gelingen, Gelassenheit und Freude am Gestalten und Navigieren. Und halten Sie es dabei doch wie die norddeutschen Küstenbewohner, die selbst bei den stärksten Stürmen ganz gelassen bleiben: „Pustig iss‘ es, aber das bringt uns doch nicht gleich aus der Ruhe!“